Anhydritestriche (AE)
Anhydritestrich, auch Fließestrich oder Calciumsulfatestrich genannt, wird aus Gipsbindemitteln, Sand, Kies und Wasser hergestellt und flüssig eingebracht. Im Gegensatz zu Zementestrichen nivellieren sich die Anhydritestriche durch die hohe flüssige Konsistenz selbst und können durch die geringe Spannung beim Trockenvorgang auch auf großen Flächen ohne Fugen eingebracht werden. Er darf keiner dauerhaften Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt werden, daher ist dieser Estrich vornehmlich in Bereichen einzusetzen, in denen dies sicher ausgeschlossen werden kann. Die wesentlichen Vorteile des Anhydritestriches liegen zum einen in der geringeren Stärke der Estrichscheibe (35–40 mm) sowie im Einsatz bei Fußbodenheizungen, da durch die flüssige Verarbeitung eine exakte Umschließung des Heizungsrohres naturgemäß etwas besser als im Zementestrichbereich erfolgt. Dies führt zu einer besseren Wärmeleitung. Anhydritestrich wird von uns bis zu einer Stärke von maximal 70 mm verbaut, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der untere Bereich niemals richtig austrocknet. Der Fließestrich ist im Gegensatz zum Zementestrich schneller zu begehen (Fließestrich = ca. 1 Tag / Zementestrich = ca. 3 Tage) benötigt aber für eine weiterführende Belegung (PVC, Linoleum, Kautschuk, Parkett) eine geringere Restfeuchte (Fließestrich = 0,5 % / Zementestrich = 2,0 %).